Das Redundanzventil dient zur schnellen Be- und Entlüftung der Bremszylinder an
der Hinterachse im Redundanzfall und besteht aus mehreren Ventileinheiten, die u.a. folgende Funktionen erfüllen müssen:
• 3/2-Wegeventilfunktion, um den pneumatischen Anschluss bei intaktem elektropneumatischen Bremskreis wegzuschalten
• Relaisventilfunktion, um das Zeitverhalten der Redundanz zu verbessern
• Druckrückhaltung, um bei Ausfall des elektropneumatischen Kreises den Beginn
der Druckaussteuerung an Vorder- und Hinterachse zu synchronisieren
• Druckreduzierung, um im Redundanzfall ein Überbremsen der Hinterachse möglichst zu vermeiden (Reduzierung ca. 2:1)
Das im Mercedes Actros verbaute Redundanzventil besitzt zusätzlich ein 2/2-Wegeventil, das im ABS Fall bestromt wird und so ein ungewolltes Durchsteuern des Hinterachs-Redundanzdruckes bei ABS-Regelungen verhindern soll.
Redundanzventile werden an der Hinterachse verbaut, um den pneumatischen Redundanzdruck mechanisch wegschalten zu können. Die Abbildung oben zeigt die Variante des Ventils mit fünf Anschlüssen, die früher bei Mercedes verbaut wurde.
Bei späteren Systemausführungen wurde der Verlauf der pneumatischen Leitungen etwas verändert, so dass nur noch drei Druckluftanschlüsse am Redundanzventil erforderlich waren